Wieder Besser Schlafen – So hilft Hypnose bei Schlafstörungen

Schlaflosigkeit: Die leise Volkskrankheit

Rast- und Ruhelosigkeit sind weit verbreitete Phänomene in unserer heutigen Gesellschaft. Viele Berufstätige nehmen ihre Arbeit am Abend mit nach Hause, um ihr tägliches Pensum zu schaffen. Der Feierabend kommt zu kurz. Andere setzen sich selbst unter großen Druck und fühlen sich dadurch permanent überfordert. Leistung, Erfolg, Konkurrenz, Multitasking, das sind die klassischen Attribute unserer Zeit. Dadurch, dass man mittlerweile immer und überall erreichbar ist, vernetzt ist, wird es immer schwerer wirklich abzuschalten oder die Füße einfach mal hochzulegen. Das Burn-out-Syndrom oder Depressionen gehören zu den Erkrankungen, die immer mehr zunehmen. Das Sprichwort: „Wer rastet, der rostet“ scheint heutzutage eine ganz neue Bedeutung zu haben. 

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Dabei ist doch jedem eigentlich bewusst, wie wichtig der gesunde Schlaf ist. Schließlich verbringen wir etwa ein Drittel unseres Lebens schlafend! Schlafen wir zu wenig, machen sich die Folgen schnell bemerkbar. Wir sind unkonzentriert oder gereizt, unser Sehvermögen ist eingeschränkt, wir leiden unter Heißhunger. Alles was wir tun, fällt schwer und wir stehen regelrecht neben uns. Unsere Lebensqualität wird durch zu wenig Schlaf immer mehr eingeschränkt. 

Viele Schlafstörungen beginnen langsam. Erste Anzeichen werden häufig gar nicht wahrgenommen oder einfach ignoriert. Fällt das Einschlafen jedoch immer schwerer, oder wachen wir immer wieder auf, ohne wirklich zur Ruhe zu kommen, dann kann sich im schlimmsten Fall eine ernst zu nehmende Schlafstörung manifestieren. Diese bedarf unbedingt einer Behandlung, damit es nicht zu sekundären Erkrankungen kommt.

Warum schlafen wir? 

Warum wir schlafen müssen, weiß niemand ganz genau. Obwohl wir täglich damit konfrontiert werden, bleibt der Schlaf eines der großen Mysterien unserer Zeit. Man geht davon aus, dass wir schlafen, um zu regenerieren und „aufzuräumen“. Erlebtes wird verarbeitet, Unwichtiges vergessen, relevante Informationen im Gedächtnis verankert. Auch der Körper kann in den Schlafphasen besser heilen und wichtige Reparaturen auf zellulärer Ebene vornehmen. 

Der Schlaf selbst gliedert sich in mehrere Ebenen, die sich in einer Nacht mehrmals abwechseln. Unter dem meist traumlosen NREM-Schlaf (Non-Rapid-Eye-Movement) versteht man die Vorstufe des Tiefschlafs. Diese wird noch einmal in drei Phasen unterteilt, in denen der Schlafende langsam in den Tiefschlaf übergeht. Die Tiefschlafphasen wechseln sich mit den sogenannten REM-Phasen (Rapid-Eye-Movement) ab. In diesen Traumschlafphasen sind schnelle Bewegungen der geschlossenen Augen charakteristisch. Man geht davon aus, dass die traumlosen Phasen der physischen, die Phasen, in denen wir träumen, der psychischen Erholung und Regeneration dienen. 

Störungen des Schlafverhaltens können viele Ursachen haben. Diese können organischer oder auch psychischer Natur sein. Häufige Auslöser für einen unausgewogenen Schlaf sind Stress, Ängste oder Sorgen, die regelrecht an uns „nagen“. Wenn wir geistig nicht mehr abschalten können, es uns nicht mehr gelingt „uns fallen zu lassen“, dann leidet nicht nur die Psyche, sondern auch der Nachtschlaf darunter. 

Was für Schlafstörungen gibt es? 

Es gibt verschiedene Arten von Störungen, die den Schlaf betreffen. Diese können akut oder auch chronisch auftreten. Sie werden unterteilt in „Insomnien“, „Hypersomnien“ oder „Parasomnien“. Allen gemeinsam ist die ausbleibende Erholung. Eine Insomnie (Schlaflosigkeit) beschreibt die häufigste Schlafstörung. Probleme beim Einschlafen, Durchschlafen oder auch in den Tiefschlaf zu gelangen gehören zu diesem Krankheitsbild. Hypersomnien sind seltener und werden auch als „Schlafsucht“ bezeichnet, die auf einer gestörten Schlaf-wach-Regulation basiert. Während des Schlafes auftretende Phänomene (wie schnarchen, Bruxismus, Albträume oder Schlafwandeln), fasst man unter dem Begriff Parasomnien zusammen. 

Die Gründe für einen nicht erholsamen Schlaf können vielfältig sein und oft schwer greifbar. Liegen keine offensichtlichen Gründe vor, spricht man von einer „primären“ Schlafstörung. Sind die Gründe erkennbar, dann wird diese als „sekundär“ bezeichnet. 

Der Teufelskreis der schlaflosen Nächte ​

Schlechter Schlaf kann schnell zu einem Teufelskreis werden. Wer schon am Abend mit der Befürchtung zu Bett geht, wieder nicht ausreichend Schlaf zu finden, bleibt meistens wach. Wenn pflanzliche Beruhigungsmittel (wie Baldrian, Kamille, Hopfen oder Johanniskraut) nicht mehr wirken, greifen viele Schlaflose aus Verzweiflung zu synthetischen Schlafmitteln (Hypnotika). Diese Medikamente führen jedoch nur zu einem traumlosen Schlaf, der keine Erholung bringt. Darüber hinaus kommt es bei langfristiger Einnahme zu einem Gewöhnungseffekt und die Wirkung lässt immer mehr nach. 

Ein weiteres Problem, das häufig auftritt, ist ein erhöhter Alkoholkonsum aufgrund des Schlafmangels. Betroffene versuchen sich zu betäuben oder zu beruhigen, indem sie alkoholische Getränke zu sich nehmen. Da jedoch der Schlaf unter Alkoholeinfluss bekanntermaßen keineswegs erholsam ist, verschlimmern sich die Probleme dadurch nur weiter. 

Die Frage ist daher: Gibt es eine effektive Behandlung, die Betroffenen helfen kann, wieder besser zu schlafen? Eine langfristige Lösung, welche gezielt die Ursachen der Probleme angeht und diese beseitigt? 

Wieder besser schlafen durch eine Hypnosetherapie 

Eine ursächliche Behandlung von Schlafproblemen kann durch eine Hypnosetherapie erfolgen. Unter einer Hypnose versteht man die gezielte und gewünschte Einflussnahme auf das Unterbewusstsein und die Gehirnaktivität. Der Hypnotisierte befindet sich dabei in einem Zustand der tiefen Entspannung (Trance), verliert jedoch nicht die Verbindung zu seinem Bewusstsein. Diese wird nur ein wenig in den Hintergrund verschoben, während das Unterbewusstsein stärker in den Vordergrund rückt. Die Hypnose ist kein Zustand, indem man die Kontrolle abgibt; ganz im Gegenteil. In Trance fühlt der Hypnotisierte sich wohl und entspannt und ist weiterhin ansprechbar. Was er tut oder sagt ist ihm bewusst und er erinnert sich in der Regel nach dem Erwachen noch an die gesamte Sitzung und an alles, was gesagt wurde. 

Man unterscheidet zwischen der „analytischen Hypnose“, die der Ursachenfindung für ein bestimmtes Problem dient und der symptomorientierten „Suggestionshypnose“. Die analytische Hypnose ist komplexer und nimmt in der Regel mehr Zeit in Anspruch. Im Rahmen der Suggestionshypnose werden dem Unterbewusstsein des Patienten neue Verhaltensmuster zu einem bestimmten Thema „suggeriert“, die helfen können, Probleme zu überwinden. Dem Patienten werden außerdem Techniken gezeigt, die er zu Hause zur Selbsthypnose anwenden kann. 

Die Hypnose ist ein sehr wirksames Mittel zur Behandlung von psychisch bedingten Schlafstörungen. Der Therapeut kann durch den direkten Zugang zum Unterbewusstsein positiven Einfluss auf den Hypnotisierten ausüben und dafür sorgen, dass dieser wieder „lernt“ zu schlafen. Bei akuten Schlafproblemen bringt in vielen Fällen schon eine Hypnosesitzung den gewünschten Erfolg. 

Wie funktioniert die Hypnosetherapie? 

Zunächst muss individuell geklärt werden, woher die Schlafprobleme kommen und ob sie psychischer oder organischer Natur sind. Dafür kann unter Anleitung des Hypnotherapeuten ein Schlaftagebuch geführt werden. Für eine weitere Klärung werden speziell angefertigte Fragebögen eingesetzt. Durch ausführliche Vorgespräche werden außerdem Gründe und Auslöser für die Schlaflosigkeit näher erörtert und definiert. Auch mögliche Ängste oder Unsicherheiten des Betroffenen bezüglich der Hypnose selbst können in Gesprächen aufgelöst werden. Die beste Basis für den Erfolg der Hypnosetherapie ist immer eine gute Zusammenarbeit und ein vertrauensvolles Verhältnis von Therapeut und Patient. 

Die eigentliche Hypnosetherapie findet meistens im Sitzen statt und nicht im Liegen, wie häufig angenommen. Zunächst wird der Patient von seinem Therapeuten fachmännisch angeleitet, sich fallen zu lassen und langsam in eine Trance überzugehen. Diese wird vom Hypnotisierten als ein Zustand wohliger Entspannung empfunden und eröffnet dem Hypnotiseur den inneren Zugang zum Patienten. Dadurch wird es möglich, auf Erinnerungen oder Gefühle zuzugreifen, die dem Patienten vielleicht im „wachen“ Zustand gar nicht bewusst sind. 

Sind trotz ausführlicher Vorgespräche die Gründe für den schlechten Schlaf noch nicht ausreichend geklärt, kann durch eine analytische Hypnose zusätzliche Ursachenforschung betrieben werden. Ist die Diagnostik abgeschlossen, werden im Unterbewusstsein des Hypnotisierten wirksame Suggestionen platziert. Darunter versteht man positive Sätze oder Wörter, welche im Unterbewusstsein fest verankert werden. So können negative Gedanken oder Gefühle blockiert und eine neue Basis für den gesunden Schlaf geschaffen werden. Eine alternative Methode ist die Konditionierung des Hypnotisierten mittels „posthypnotischer“ Suggestionen. Diese wirken erst nach der Hypnose und werden über einen zuvor festgelegten Reiz aktiviert. Über diesen externen Reiz (das kann zum Beispiel eine bestimmte Melodie sein) kann sich der Patient selbst jederzeit in einen Trancezustand versetzen und dadurch wieder besser einschlafen. Durch diese Selbstsuggestion oder Selbsthypnose kann der Patient auch ohne fremde Hilfe sein Schlafverhalten dauerhaft beeinflussen und verbessern. 

Isolierte Schlafprobleme lassen sich relativ schnell durch Hypnose auflösen. Resultieren die Probleme jedoch aus einer Depression oder einer anderen psychischen Erkrankung, dann muss neben der sekundären Schlafproblematik auch die Grunderkrankung im Rahmen der Hypnose behandelt werden. 

Besser schlafen, gesünder leben 

Eine Hypnosetherapie führt im Gegensatz zu klassischen Therapieansätzen zu wirklichen und bleibenden Erfolgen. Es werden nicht nur Symptome des Schlafmangels bekämpft oder betäubt, sondern die Ursachen für den schlechten Schlaf beseitigt. Emotionale Blockaden werden in Hypnose sanft gelöst, Konflikte wirksam aufgearbeitet und der Weg für eine neue, positivere Lebenseinstellung geebnet. Dem Betroffenen werden außerdem im Rahmen der Therapie dauerhafte Lösungen zur Bewältigung von Stress oder Unsicherheiten angeboten. Diese können täglich angewendet werden, um wiederkehrender Schlaflosigkeit vorzubeugen. 
Der Alltag kann nach der erfolgreichen Hypnosetherapie wieder unbeschwert und „wach“ erlebt werden. Die Schwere im Kopf und die permanente Müdigkeit gehören der Vergangenheit an und die Nächte können endlich wieder zur Erholung genutzt werden.


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